Fascinación Tango

Fascinación Tango

Die vorliegende CD wendet sich, indem sie Tangos als Originalkompositionen oder Bearbeitungen für Orchester von acht Komponisten bietet, gegen eingefahrene, klischéebehaftete Vorstellungen des Tangos. Jeder dieser Komponisten hat sich auf bemerkenswerte Weise mit dem Tango auseinandergesetzt. Ihre Musik steht für seine bunt verlockende Vielfalt. Namen wie Boris Blacher, Igor Strawinsky und Bohuslav Martinu belegen auch, dass der »Tanz schlecht beleumdeter Häuser und Tavernen übelster Art«, wie Enrique Larreta, Argentiniens Botschafter in Paris 1914 meinte, längst in die heiligen Hallen artifizieller Musik eingedrungen ist. Isaac Albéniz´ (1860–1909) Tangos sind formal schlichte Klavierstücke. Eine ganz eigene Handschrift verrät ihre harmonische und melodische Gestaltung. Die Orchestrierung hat Rodion Schtschedrin (*1932) vorgenommen. Um Adaptionen von Klavierwerken für das Orchester handelt es sich auch bei den Tangos von Igor Strawinsky (1882–1971) und Bohuslav Martinu (1890–1959). Der Tango von Werner Egk (1901–1983) entstammt dem zweiten Akt der Oper Peer Gynt. In dem Ballett La Vie (auch als Dance Scenes bezeichnet) von Boris Blacher (1903–1975) erklingt ein Tango zwischen den Episodes und dem Intermezzo. Alfred Schnittkes (1934–1998) Polyphonischer Tango ist ein stilistisch mehrschichtiges, dialektisches Werk. Der Tango wird heraufbeschworen, um ihn dann gleichsam zusammenfallen zu lassen. Den Schwerpunkt der CD bilden Werke von Astor Piazzolla (1921–1992), dem einstigen Enfant terrible und heutigen Übervater des Tangos. Der argentinische Bandoneon-Virtuose und Komponist hat Tangos und Musik aus dem Geiste des Tangos in einem unverwechselbaren Tonfall geschrieben. Die CD bietet sechs Werke von Piazzolla. Darunter das Stück Fuga y Misterio, das die Vorliebe des Komponisten für Johann Sebastian Bach verrät. Um Musik zu dem italienischen Fernsehfilm Heinrich IV. (1984, mit Marcello Mastroianni) handelt es sich bei Oblivión. La Muerte del Angel wurde in einer Berabeitung von José Bragato (*1915) eingespielt. Der Cellist und Komponist war ein Vertrauter Piazzollas. Zahlreiche Musiker haben sich durch Piazzolla zu einer Beschäftigung mit dem Tangoinstrument schlechthin, dem nach Heinrich Band aus Krefeld benannten Bandoneon, anregen lassen. So der deutsche Musiker Lothar Hensel (*1961), der mit renommierten Tangomusikern, etwa Juan José Mosalini, in Paris und Buenos Aires gearbeitet hat. Über das Arrangieren ist er zum Komponieren gekommen. Mit seinem auf dieser CD eingespielten Stück wandelt er auf den Spuren seines Vorbildes Piazzolla.

Fascinación Tango

Thüringen Philharmonie Gotha · 1422547200000

Die vorliegende CD wendet sich, indem sie Tangos als Originalkompositionen oder Bearbeitungen für Orchester von acht Komponisten bietet, gegen eingefahrene, klischéebehaftete Vorstellungen des Tangos. Jeder dieser Komponisten hat sich auf bemerkenswerte Weise mit dem Tango auseinandergesetzt. Ihre Musik steht für seine bunt verlockende Vielfalt. Namen wie Boris Blacher, Igor Strawinsky und Bohuslav Martinu belegen auch, dass der »Tanz schlecht beleumdeter Häuser und Tavernen übelster Art«, wie Enrique Larreta, Argentiniens Botschafter in Paris 1914 meinte, längst in die heiligen Hallen artifizieller Musik eingedrungen ist. Isaac Albéniz´ (1860–1909) Tangos sind formal schlichte Klavierstücke. Eine ganz eigene Handschrift verrät ihre harmonische und melodische Gestaltung. Die Orchestrierung hat Rodion Schtschedrin (*1932) vorgenommen. Um Adaptionen von Klavierwerken für das Orchester handelt es sich auch bei den Tangos von Igor Strawinsky (1882–1971) und Bohuslav Martinu (1890–1959). Der Tango von Werner Egk (1901–1983) entstammt dem zweiten Akt der Oper Peer Gynt. In dem Ballett La Vie (auch als Dance Scenes bezeichnet) von Boris Blacher (1903–1975) erklingt ein Tango zwischen den Episodes und dem Intermezzo. Alfred Schnittkes (1934–1998) Polyphonischer Tango ist ein stilistisch mehrschichtiges, dialektisches Werk. Der Tango wird heraufbeschworen, um ihn dann gleichsam zusammenfallen zu lassen. Den Schwerpunkt der CD bilden Werke von Astor Piazzolla (1921–1992), dem einstigen Enfant terrible und heutigen Übervater des Tangos. Der argentinische Bandoneon-Virtuose und Komponist hat Tangos und Musik aus dem Geiste des Tangos in einem unverwechselbaren Tonfall geschrieben. Die CD bietet sechs Werke von Piazzolla. Darunter das Stück Fuga y Misterio, das die Vorliebe des Komponisten für Johann Sebastian Bach verrät. Um Musik zu dem italienischen Fernsehfilm Heinrich IV. (1984, mit Marcello Mastroianni) handelt es sich bei Oblivión. La Muerte del Angel wurde in einer Berabeitung von José Bragato (*1915) eingespielt. Der Cellist und Komponist war ein Vertrauter Piazzollas. Zahlreiche Musiker haben sich durch Piazzolla zu einer Beschäftigung mit dem Tangoinstrument schlechthin, dem nach Heinrich Band aus Krefeld benannten Bandoneon, anregen lassen. So der deutsche Musiker Lothar Hensel (*1961), der mit renommierten Tangomusikern, etwa Juan José Mosalini, in Paris und Buenos Aires gearbeitet hat. Über das Arrangieren ist er zum Komponieren gekommen. Mit seinem auf dieser CD eingespielten Stück wandelt er auf den Spuren seines Vorbildes Piazzolla.

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