Serious Fun

Serious Fun

<p>Eigentlich kann man es gar nicht besser sagen als Peter Weniger selbst, der auf seiner Homepage den Ausgangspunkt, den Point of Departure, seiner grandiosen Band beschreibt: „Catch the EAR – intrigue the MIND – keeping the FEET tapping.“ Tatsächlich ist dies das zeitlos perfekte, musikalische Credo von POINT OF DEPARTURE: Das OHR fesseln – den GEIST faszinieren – die FÜSSE wippen lassen! Nun erscheint ein neues Opus dieses mitreißend groovenden, rhythmusintensiven, melodietrunkenen Fusion-Jazz-Rock-Ensembles, das bereits mit dem Albumtitel hintergründig-humorvoll ein weiteres Mantra hinzufügt: „Serious Fun“, ernsthaften Spaß, verheißt das Album – und löst sein Versprechen in jeder Sekunde ein.</p> <p>Das Abenteuer „Point of Departure“ begann 2016, als Saxofonist Peter Weniger seine Mitmusiker Don Grusin an den Keyboards, Gitarrist Hanno Busch, Bassist Claus Fischer und David Haynes am Schlagzeug zu einer einwöchigen Aufnahme-Session nach Irland einlud – woraus „das vielleicht mutigste, weil im Ausgang am meisten offene Album seiner Karriere“ entstand, wie es in der damaligen Label-Ankündigung hieß. Auf „Serious Fun“ hat sich die Besetzung in zwei Positionen geändert: Nun bringt Florian Ross seine Keys zum Vibrieren und Beben, während Patrice Héral sein rhythmisches Schlagzeug-Feuerwerk abbrennt. Beide „Neuzugänge“ setzen brillante Akzente, doch der Sound der Band bleibt: kraftvoll und vital, klar und zupackend in seiner (Jazz-)Sprache zwischen groovendem Funk und einfühlsamer Ballade.</p> <p>Bei allem Drive und aller Spielfreude geriet „Serious Fun“ noch einen spürbaren Kick ausgereifter und persönlicher als das Debütalbum. Wenn gleich zu Beginn das Eröffnungsstück „Culture“ wie ein ungestümer Wirbelwind loslegt, blitzen zwar wieder feinste Reverenzen an Weather Report, Herbie Hancocks Headhunters und, vielleicht am offensichtlichsten, an Chick Coreas Return to Forever auf – vor allem aber ist dieses groovy-elektronische Gebräu eines: „Point of Departure pur“, eigenständig, selbstbewusst, grenzenlos –das perfekte Entree für eine schillernde Klangreise.</p> <p>Alle Stücke stammen aus der Feder von Peter Weniger, und ob rasantes Up-Tempo-Stück oder stimmungsreiche Ballade: Ausnahmslos glückten ihm markante Kompositionen mit einprägsamen, gehaltvollen Melodien und komplexen Rhythmen. In schnellen Funky-Stücken wie dem knusprigen „Nachos from the Stars“, dem rockigen „Phantom“ oder dem finalen Session-Stück „Harlekin“ brodelt im Kern pure Energie, straight, mit virtuos von Saxofon und Gitarre oft simultan vorgetragenen Themen und polyrhythmischen Finessen. Fast noch seelenvoller groovt die Band durch Balladen wie „Mindful Child“ und „Fisherman’s Friend“, bluesig und cool, mit tiefenentspanntem Song-Charakter, nie aber ohne eine alles elegant abfedernde Grundspannung.</p> <p>Furios fügen sich die solistischen Leistungen aller Beteiligten in die dichten Klangteppiche ein. Nicht genug zu loben sind die improvisatorischen Beiträge von Florian Ross, der an E-Piano und Synthesizer hymnische Ekstase mit melodischer Klarheit verbindet und seine handwerkliche Virtuosität mit schlitzohriger Sachkenntnis in Einklang bringt, etwa wenn man in „Harlekin“ eine winzige Hommage an Wayne Shorters „Footprint“ wahrzunehmen meint. Nichts davon ginge ohne jenes funky-funkelnde Fundament, das Claus Fischer mit seinen pointierten Bass-Grooves und Patrice Héral mit seinen unfassbar agilen Rhythmen legen. Auf „Universal Mind“ initiiert Héral mit Stimme und multi-ethnischen Bezugnahmen ein einzigartiges Stück Weltmusik, bei dem Sopransaxofon und Synthesizer über ein markantes Ostinato-Thema zu hymnischen Höheflügen aufbrechen.</p> <p>Und Peter Weniger? Ohne ihn ging rein gar nichts: sowohl kompositorisch als auch in den komplexen Arrangements, sowohl in der melodischen Stimmführung als auch in den begeisternden Improvisationen, mal auf dem Tenor-, mal auf dem Sopransaxofon. Es gibt kein einziges Stück, dem Weniger nicht seinen charaktervollen Stempel aufdrückt, reich an Klangfarben, verführerisch lyrisch, atemberaubend in den Höhen, in die sein unverwechselbarer Saxofon-Sound hinaufsteigt. Bei aller Vielfalt an Themen und allem individualistischem Glanz: Peter Weniger hält die Zügel in der Hand und bestätigt seine musikalische Ausnahmeklasse. Ganz ernsthaft: Diese groovende Musik macht unglaublich viel Spaß</p>.

Serious Fun

Peter Weniger's Point of Departure · 1677168000000

<p>Eigentlich kann man es gar nicht besser sagen als Peter Weniger selbst, der auf seiner Homepage den Ausgangspunkt, den Point of Departure, seiner grandiosen Band beschreibt: „Catch the EAR – intrigue the MIND – keeping the FEET tapping.“ Tatsächlich ist dies das zeitlos perfekte, musikalische Credo von POINT OF DEPARTURE: Das OHR fesseln – den GEIST faszinieren – die FÜSSE wippen lassen! Nun erscheint ein neues Opus dieses mitreißend groovenden, rhythmusintensiven, melodietrunkenen Fusion-Jazz-Rock-Ensembles, das bereits mit dem Albumtitel hintergründig-humorvoll ein weiteres Mantra hinzufügt: „Serious Fun“, ernsthaften Spaß, verheißt das Album – und löst sein Versprechen in jeder Sekunde ein.</p> <p>Das Abenteuer „Point of Departure“ begann 2016, als Saxofonist Peter Weniger seine Mitmusiker Don Grusin an den Keyboards, Gitarrist Hanno Busch, Bassist Claus Fischer und David Haynes am Schlagzeug zu einer einwöchigen Aufnahme-Session nach Irland einlud – woraus „das vielleicht mutigste, weil im Ausgang am meisten offene Album seiner Karriere“ entstand, wie es in der damaligen Label-Ankündigung hieß. Auf „Serious Fun“ hat sich die Besetzung in zwei Positionen geändert: Nun bringt Florian Ross seine Keys zum Vibrieren und Beben, während Patrice Héral sein rhythmisches Schlagzeug-Feuerwerk abbrennt. Beide „Neuzugänge“ setzen brillante Akzente, doch der Sound der Band bleibt: kraftvoll und vital, klar und zupackend in seiner (Jazz-)Sprache zwischen groovendem Funk und einfühlsamer Ballade.</p> <p>Bei allem Drive und aller Spielfreude geriet „Serious Fun“ noch einen spürbaren Kick ausgereifter und persönlicher als das Debütalbum. Wenn gleich zu Beginn das Eröffnungsstück „Culture“ wie ein ungestümer Wirbelwind loslegt, blitzen zwar wieder feinste Reverenzen an Weather Report, Herbie Hancocks Headhunters und, vielleicht am offensichtlichsten, an Chick Coreas Return to Forever auf – vor allem aber ist dieses groovy-elektronische Gebräu eines: „Point of Departure pur“, eigenständig, selbstbewusst, grenzenlos –das perfekte Entree für eine schillernde Klangreise.</p> <p>Alle Stücke stammen aus der Feder von Peter Weniger, und ob rasantes Up-Tempo-Stück oder stimmungsreiche Ballade: Ausnahmslos glückten ihm markante Kompositionen mit einprägsamen, gehaltvollen Melodien und komplexen Rhythmen. In schnellen Funky-Stücken wie dem knusprigen „Nachos from the Stars“, dem rockigen „Phantom“ oder dem finalen Session-Stück „Harlekin“ brodelt im Kern pure Energie, straight, mit virtuos von Saxofon und Gitarre oft simultan vorgetragenen Themen und polyrhythmischen Finessen. Fast noch seelenvoller groovt die Band durch Balladen wie „Mindful Child“ und „Fisherman’s Friend“, bluesig und cool, mit tiefenentspanntem Song-Charakter, nie aber ohne eine alles elegant abfedernde Grundspannung.</p> <p>Furios fügen sich die solistischen Leistungen aller Beteiligten in die dichten Klangteppiche ein. Nicht genug zu loben sind die improvisatorischen Beiträge von Florian Ross, der an E-Piano und Synthesizer hymnische Ekstase mit melodischer Klarheit verbindet und seine handwerkliche Virtuosität mit schlitzohriger Sachkenntnis in Einklang bringt, etwa wenn man in „Harlekin“ eine winzige Hommage an Wayne Shorters „Footprint“ wahrzunehmen meint. Nichts davon ginge ohne jenes funky-funkelnde Fundament, das Claus Fischer mit seinen pointierten Bass-Grooves und Patrice Héral mit seinen unfassbar agilen Rhythmen legen. Auf „Universal Mind“ initiiert Héral mit Stimme und multi-ethnischen Bezugnahmen ein einzigartiges Stück Weltmusik, bei dem Sopransaxofon und Synthesizer über ein markantes Ostinato-Thema zu hymnischen Höheflügen aufbrechen.</p> <p>Und Peter Weniger? Ohne ihn ging rein gar nichts: sowohl kompositorisch als auch in den komplexen Arrangements, sowohl in der melodischen Stimmführung als auch in den begeisternden Improvisationen, mal auf dem Tenor-, mal auf dem Sopransaxofon. Es gibt kein einziges Stück, dem Weniger nicht seinen charaktervollen Stempel aufdrückt, reich an Klangfarben, verführerisch lyrisch, atemberaubend in den Höhen, in die sein unverwechselbarer Saxofon-Sound hinaufsteigt. Bei aller Vielfalt an Themen und allem individualistischem Glanz: Peter Weniger hält die Zügel in der Hand und bestätigt seine musikalische Ausnahmeklasse. Ganz ernsthaft: Diese groovende Musik macht unglaublich viel Spaß</p>.

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