Eine Bereitschaft zur „Mehrsprachigkeit“ müsse man als Interpret*in neuer Musik mitbringen: „Moderne Musiker*innen sprechen nicht mehr einfach eine Musiksprache. Sie müssen jeden Dialekt fließend beherrschen, jeden Akzent und jede Ausdrucksweise verstehen“, so Paul Cannon, mit 34 Jahren jüngstes Mitglied des Ensemble Modern. Die Auswahl bietet eine breite Diversität: Neben Elliott Carters Solostück „Figment III“ umfasst die Auswahl kleiner besetzte kammermusikalische Werke von Vito Žuraj, Kaija Saariaho und Ondřej Adámek, die Paul Cannon gemeinsam mit Kolleg*innen des Ensemble Modern und weiteren Künstler*innen eingespielt hat. Das eigens für das Album in Auftrag gegebene „Take Five for Three“ von Bernhard Gander, ein hochgradig rhythmisches Stück, kombiniert einen E-Kontrabass mit zwei Schlagzeugern. Geradezu „streitlustig“ konzertiert Paul Cannon in Brian Ferneyhoughs „Christus Resurgens“ (aus „Umbrations“) mit dem Arditti Quartet. „Transition“ nennt er das Solostück, das er sich selbst in die Finger schrieb und das tatsächlich in neue Regionen übersetzt. Rebecca Saunders' „Fury II“ für Kontrabass und Ensemble, eine Erweiterung des Solostücks „Fury“, sprengt in seiner unbändigen Kraft und Energie die Grenzen der Kammermusik. Bei einem Großteil der Stücke handelt es sich um Ersteinspielungen. „polyglot“ nennt Kontrabassist Paul Cannon seine Porträt-CD und tatsächlich versammelt er hier Solostücke und Kammermusik, die eine enorme stilistische Vielseitigkeit bieten. Damit setzt das Ensemble Modern seine Porträt-Serie fort, bei der die Solist*innen des Ensemble Modern ihre persönlichen Konzepte und Programmfolgen verwirklichen.
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Take Five for Three für Kontrabass und zwei Schlagzeuger
Paul Cannon , Rainer Römer , David Haller
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