Fundstücke - Kompositionen für Saxophon und Piano 1929 - 1950

Fundstücke - Kompositionen für Saxophon und Piano 1929 - 1950

Die Veröffentlichung »Fundstücke« des in Berlin lebenden Saxophonisten Johannes Ernst und seines Klavierpartners Christoph Israel versammelt eine individuelle Auswahl virtuoser, witziger und mittlerweile völlig unbekannter Werke für Saxophon und Klavier aus der Zeit zwischen 1929 und 1950. Johannes Ernst besuchte 1994 eine rüstige alte Dame, die Saxophonistin Ingrid Larssen. Ingrid Larssen war der Künstlername, den sich Hildegard Bumcke nach dem Studium bei ihrem Vater – dem Komponisten und Professor für Saxophon Gustav Bumcke – zugelegt hatte. Erstaunlich, wie erfolgreich und gefragt Ingrid Larssen bis in die späten 1930er Jahre gewesen war, obwohl die Situation der Saxophonszene in dieser Zeit durch die Nazi-Politik gegen die sogenannte „Entartete Musik“ als schwierig betrachtet werden kann. Geduldet wurden von den nationalsozialistischen Kulturpolitikern dennoch einige Komponisten und Interpreten und das Instrument war auch in der Tanzmusik weiterhin präsent. Andererseits waren führende Komponisten wie Hindemith, Krenek und Weill, die sich für das Saxophon einsetzten, bereits emigriert oder andere wurden wie z.B. Schulhoff und Ullmann von den Nazis ermordet. Die Begegnung mit Ingrid Larssen war für Johannes Ernst die Initialzündung, sich näher mit den Saxophonisten und ihrem Repertoire nach 1933 zu befassen, und im Laufe der Jahre fand er immer mehr Notenmaterial. Unterhaltsame Stücke, die vom spätromantischen Charakterstück bis zur aktuellen Tanzmusik reichten, überraschten und faszinierten das Publikum durch spielerische Möglichkeiten wie schnalzende Slaps oder gar Lachen auf dem Saxophon. Aus dem Rahmen der Unterhaltungsmusik fallen die ‚Vier kleinen Stücke‘ von Hans Felix Husadel. Husadel gehört so in die Reihe der Komponisten wie Paul Dessau, Erwin Dressel oder Edmund von Borck, die das Saxophon noch in den 30er Jahren in der ‚ernsten Kammermusik‘ eingesetzt haben. In den 1950er Jahren gibt es dann fast keine Kompositionen für Saxophon mehr. Eine wunderbare Ausnahme bildet das ‚Liebeslied‘ von Rudolf Wagner-Régeny, das er Ingrid Larssen widmete. Johannes Ernst studierte klassisches Saxophon an der UdK in Berlin und am Konservatorium in Bordeaux bei Prof. Jean-Marie Londeix. Verpflichtungen als Solist mit renommierten Orchestern, als kammermusikalischer Partner in zahlreichen Ensembles und als Saxophondozent an die UdK Berlin und die HfM ‚Hanns Eisler’ schlossen sich den Studienjahren an. Seit 1988 ist Johannes Ernst als 1. Alt-Saxophonist mit Max Raabe & Palast Orchester in der Welt unterwegs. Sein Duo-Partner Christoph Israel studierte Klavier bei Prof. Klaus Hellwig an der UdK Berlin. Als Pianist arbeitet Christoph Israel seit vielen Jahren u.a. mit dem Sänger Max Raabe und Dominique Horwitz zusammen.

Fundstücke - Kompositionen für Saxophon und Piano 1929 - 1950

Johannes Ernst · 1447344000000

Die Veröffentlichung »Fundstücke« des in Berlin lebenden Saxophonisten Johannes Ernst und seines Klavierpartners Christoph Israel versammelt eine individuelle Auswahl virtuoser, witziger und mittlerweile völlig unbekannter Werke für Saxophon und Klavier aus der Zeit zwischen 1929 und 1950. Johannes Ernst besuchte 1994 eine rüstige alte Dame, die Saxophonistin Ingrid Larssen. Ingrid Larssen war der Künstlername, den sich Hildegard Bumcke nach dem Studium bei ihrem Vater – dem Komponisten und Professor für Saxophon Gustav Bumcke – zugelegt hatte. Erstaunlich, wie erfolgreich und gefragt Ingrid Larssen bis in die späten 1930er Jahre gewesen war, obwohl die Situation der Saxophonszene in dieser Zeit durch die Nazi-Politik gegen die sogenannte „Entartete Musik“ als schwierig betrachtet werden kann. Geduldet wurden von den nationalsozialistischen Kulturpolitikern dennoch einige Komponisten und Interpreten und das Instrument war auch in der Tanzmusik weiterhin präsent. Andererseits waren führende Komponisten wie Hindemith, Krenek und Weill, die sich für das Saxophon einsetzten, bereits emigriert oder andere wurden wie z.B. Schulhoff und Ullmann von den Nazis ermordet. Die Begegnung mit Ingrid Larssen war für Johannes Ernst die Initialzündung, sich näher mit den Saxophonisten und ihrem Repertoire nach 1933 zu befassen, und im Laufe der Jahre fand er immer mehr Notenmaterial. Unterhaltsame Stücke, die vom spätromantischen Charakterstück bis zur aktuellen Tanzmusik reichten, überraschten und faszinierten das Publikum durch spielerische Möglichkeiten wie schnalzende Slaps oder gar Lachen auf dem Saxophon. Aus dem Rahmen der Unterhaltungsmusik fallen die ‚Vier kleinen Stücke‘ von Hans Felix Husadel. Husadel gehört so in die Reihe der Komponisten wie Paul Dessau, Erwin Dressel oder Edmund von Borck, die das Saxophon noch in den 30er Jahren in der ‚ernsten Kammermusik‘ eingesetzt haben. In den 1950er Jahren gibt es dann fast keine Kompositionen für Saxophon mehr. Eine wunderbare Ausnahme bildet das ‚Liebeslied‘ von Rudolf Wagner-Régeny, das er Ingrid Larssen widmete. Johannes Ernst studierte klassisches Saxophon an der UdK in Berlin und am Konservatorium in Bordeaux bei Prof. Jean-Marie Londeix. Verpflichtungen als Solist mit renommierten Orchestern, als kammermusikalischer Partner in zahlreichen Ensembles und als Saxophondozent an die UdK Berlin und die HfM ‚Hanns Eisler’ schlossen sich den Studienjahren an. Seit 1988 ist Johannes Ernst als 1. Alt-Saxophonist mit Max Raabe & Palast Orchester in der Welt unterwegs. Sein Duo-Partner Christoph Israel studierte Klavier bei Prof. Klaus Hellwig an der UdK Berlin. Als Pianist arbeitet Christoph Israel seit vielen Jahren u.a. mit dem Sänger Max Raabe und Dominique Horwitz zusammen.

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