„Warum kann ich nicht fühlen Was alle anderen fühlen? Warum stimm‘ ich nicht ein Wenn ihr anfangt zu heul’n?“ Gab es je eine empathischere Ode an den Abschaum als dieses Stück des Songwriters Tristan Brusch? Schwer vorstellbar. Eine Art Swing mit Orchester-Anmutung öffnet hier den sonst so Geschmähten, den Verachteten nicht weniger als einen Ballsaal. 50er-Jahre Feeling, Dreiviertel-Takt, musikalisch könnte der neue Song des Wahl-Berliners ein Engtanz sein in einer dieser Schmonzetten, die einst rund um Elvis Presley gedreht wurden. Brusch greift den Sound liebevoll auf und erzählt von den vermilbten Begleitern seiner neuen Platte „Am Rest“: Die Stadttauben, die das Sims des Tonstudios in der Forster Straße gnadenlos zerschissen aber auch einen Platz in seinem Herzen gewonnen haben. Es ist eine Liebeserklärung an die Lästigen, mit denen man ja vielleicht doch mehr gemein zu haben scheint als mit den ganzen intakten Gruppen um einen herum. Freunde, Vereine, Vaterland. Das hier ist der Soundtrack zur Dissoziation, das ist die Musik einer Kluft – und nur Tristan Brusch schafft es, diese dabei aber wie Samt und Seide klingen zu lassen. „Der Abschaum“ erscheint dabei zusammen mit einem weiteren neuen Stück: „2006".
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