Boom Boom Boom

Boom Boom Boom

Eine der faszinierendsten Gestalten des deutschen Music-Biz. Er hat als Teenager nach dem Krieg angefangen, Jazz zu spielen, und sich danach Jahrzehnte im Innercircle der Manager und Stars herumgetrieben. Er hat alle coolen Drogen schon probiert, als sie noch (fast) legal waren: Ballerte mit Amon Düül II Joints, dick wie sein Daumen, zog mit Ike Turner Linien, lang wie sein Mittelfinger. Umkreiste mit Klaus Doldinger im LSD-Shuttle den Mond und legte mit Udo Lindenberg auf Pernod-Cola (die gefährlichsten Drogen sind immer die erlaubten) regelmäßig komplette Abstürze hin. Er war Musiker und Produzent, als die Plattenfirmen noch Kohle machten und in den Büros bewusstseinsverändernde Substanzen gereicht wurden. Heute trinken die Labelchefs stilles, handwarmes Mineralwasser, gelegentlich mal ´ne Diet Coke, und fragen sich, warum früher einfach bessere Musik gemacht wurde. Kübler, genial am Tenorsaxophon und eifriger Wanderer zwischen den künstlerischen Welten, hat mit einer Unmenge Stars gespielt. Er hat sich in Jazzclubs feiern lassen, aber auch von jubelnden FDJlern auf der DDR-Tour mit Maffay. Er war in Westernhagens Stinker-Band und mit Police im Studio. Das eigentlich Verrückte an seinem wilden Leben mit all den Eposiden ist, dass er davon noch so viel und so detailliert in seiner Autobiographie zusammentragen konnte. Zu dieser Bio, die ein Lehrbuch der Zeit- und eines der Kunstgeschichte zusammen und dabei so grellbunt und ausgeflippt wie ein LSD–Trip ist, gibt es jetzt auch ein Hörbuch: Nein, Kübler liest uns nicht einfach seine Texte vor! Er hat statt dessen eine Sammlung eigener Aufnahmen zusammengestellt. Verrückte Takes, oft ist nicht mehr recht nachzuvollziehen, aus welchen Grund sie überhaupt recordet wurden. „Richtige“ Songs sind dabei, aber auch köstliche Blödelnummern, in denen bevorzugt das Bajuwarische durch den Kakao gezogen wird. Kübler erzählt die Geschichte vom Willi Michl und seinem dicken Hirsch und es erklingt sogar der Anfang des legendären „Deutsch Nepal“, das er als Produzent mit Amon Düül II aufnahm: Sicher die Sternstunde des Krautrock. Alles klingt sehr relaxt, wie seine eigene Definition von „easy listening“. Der Spaß beim Einspielen strömt förmlich aus den Boxen, obwohl Kübler nicht wirklich singen kann. Vielleicht gerade deswegen. Die ideale Mugge zum Autofahren. Zumal der Meister wiederholt unter Beweis stellt, dass sein legendärer Ruf als Saxophonist nicht von ungefähr kommt.

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Olaf Kübler · 1309017600000

Eine der faszinierendsten Gestalten des deutschen Music-Biz. Er hat als Teenager nach dem Krieg angefangen, Jazz zu spielen, und sich danach Jahrzehnte im Innercircle der Manager und Stars herumgetrieben. Er hat alle coolen Drogen schon probiert, als sie noch (fast) legal waren: Ballerte mit Amon Düül II Joints, dick wie sein Daumen, zog mit Ike Turner Linien, lang wie sein Mittelfinger. Umkreiste mit Klaus Doldinger im LSD-Shuttle den Mond und legte mit Udo Lindenberg auf Pernod-Cola (die gefährlichsten Drogen sind immer die erlaubten) regelmäßig komplette Abstürze hin. Er war Musiker und Produzent, als die Plattenfirmen noch Kohle machten und in den Büros bewusstseinsverändernde Substanzen gereicht wurden. Heute trinken die Labelchefs stilles, handwarmes Mineralwasser, gelegentlich mal ´ne Diet Coke, und fragen sich, warum früher einfach bessere Musik gemacht wurde. Kübler, genial am Tenorsaxophon und eifriger Wanderer zwischen den künstlerischen Welten, hat mit einer Unmenge Stars gespielt. Er hat sich in Jazzclubs feiern lassen, aber auch von jubelnden FDJlern auf der DDR-Tour mit Maffay. Er war in Westernhagens Stinker-Band und mit Police im Studio. Das eigentlich Verrückte an seinem wilden Leben mit all den Eposiden ist, dass er davon noch so viel und so detailliert in seiner Autobiographie zusammentragen konnte. Zu dieser Bio, die ein Lehrbuch der Zeit- und eines der Kunstgeschichte zusammen und dabei so grellbunt und ausgeflippt wie ein LSD–Trip ist, gibt es jetzt auch ein Hörbuch: Nein, Kübler liest uns nicht einfach seine Texte vor! Er hat statt dessen eine Sammlung eigener Aufnahmen zusammengestellt. Verrückte Takes, oft ist nicht mehr recht nachzuvollziehen, aus welchen Grund sie überhaupt recordet wurden. „Richtige“ Songs sind dabei, aber auch köstliche Blödelnummern, in denen bevorzugt das Bajuwarische durch den Kakao gezogen wird. Kübler erzählt die Geschichte vom Willi Michl und seinem dicken Hirsch und es erklingt sogar der Anfang des legendären „Deutsch Nepal“, das er als Produzent mit Amon Düül II aufnahm: Sicher die Sternstunde des Krautrock. Alles klingt sehr relaxt, wie seine eigene Definition von „easy listening“. Der Spaß beim Einspielen strömt förmlich aus den Boxen, obwohl Kübler nicht wirklich singen kann. Vielleicht gerade deswegen. Die ideale Mugge zum Autofahren. Zumal der Meister wiederholt unter Beweis stellt, dass sein legendärer Ruf als Saxophonist nicht von ungefähr kommt.

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