BACH MEETS ELECTRO: The Dorian
Ausbrechen. Aufbrechen. Neu definieren. Am Anfang steht Johann Sebastian Bach: puristisch und charakterlich opulent. Durch klare Muster und scheinbar planbare Abläufe definiert. Bach bricht zielgenau aus diesem Konstrukt aus. Eine faszinierende Praktik, die zeitlos wirkt und doch immer wieder neu definiert werden kann! Diese Handlungsmotive sind auch für die Re-Komposition THE DORIAN mit Orgel, Klavier, Synthesizer und Elektronik nach J. S. Bachs Toccata und Fuge in d, BWV 538, bestimmend. Das Instrument Orgel entspricht nicht nur in dieser Konstellation im Wesentlichen einem Synthesizer und nimmt dessen klangliche Mutationsfähigkeit vorweg. Die Energie von unermesslicher Fülle aus der Musik Bachs erzeugt eine Haltung, die bei der Entstehung dieser Einspielung prägend war: Dienen, nicht (Zu)Dröhnen. Vordergründig rezipiert, vermag diese Musik objektiv und kühl erscheinen. Taucht man in sie ein, offenbart sich nicht zuletzt ihre innerliche Wärme. Ihr Klang wirkt belebend und intensiv, hat vielseitigen Charakter und zeigt starke Persönlichkeit. Vera Klaiber, Fernando Lepe Arias und Christian Zimmermann verkörpern diesen Ansatz: sie nehmen sich selbst zurück und rücken die Tonkunst in den Mittelpunkt ihres Schaffens. Bachs Musik fungiert als Keimzelle des Geschehens und Bindeglied zwischen den Akteuren. Sie verstehen es, Tradition und Moderne in eine Form zu gießen und ihre ganz persönliche Note in die Re-Kompositionen einfließen zu lassen und darzustellen.