Das Format, in das Microphone Mafia paßt, muß erst noch erfunden werden. Mit deutschem Hiphop oder Deutsch-Rap - wie man das heutzutage gern nennt - haben sie so wenig zu tun, als kämen sie aus einem anderen Land. Tatsächlich kommen sie aus Köln-Flittard, einer Arbeitervorstadt, wie sie typischer nicht sein könnte. Aus dem Schatten der Bayer-Türme zog die Mafia vor mehr als 10 Jahren aus, um ihre Hiphop - Botschaft unters Volk zu bringen. Köln-Flittard - das ist da, wo "auf unseren Parties hundert Jahre Knast herumstehen". Was Gast-Rapper Chicken George auf "Heiß wie Hölle" über Köln-Mülheim zum besten gibt, gilt genauso für Flittard. Im Gegenteil: Mit Verachtung werden all die "Deutschländerwürstchen" und "Hosentaschenpizzen" bestraft, die meinen, Hiphop aus dem Villen- oder Einfamilienhauskinderzimmer betreiben zu können und dann auch noch so tun, als ob sie das Patentrezept erfunden hätten für das, was "real" ist und "Street Credibility" hat. Über all die seltsamen Vorschriften, die die Deutsch-Rap-Szene erfunden hat, weil sie vom wirklichen Leben so wenig mitbekommt, hat die Mafia sich schon immer hinweggesetzt.