Bernhard Theater Zürich 05.10.1992 (Live)

Bernhard Theater Zürich 05.10.1992 (Live)

Presseinfo deutsch: Pünktlich zum 80. Geburtstag Eugen Ciceros hebt IN+OUT Records einen Archivschatz und veröffentlicht ein bereits verschollen geglaubtes Konzertjuwel. Zusammen mit seinem Berliner Big-Band-Kollegen Paul Kuhn bespielte der Crossover-Pionier am 5.10.1992 das Bernhard Theater im Souterrain des Züricher Opernhauses vor etwa 300 Gästen. Zugleich handelt es sich um die erste posthume Veröffentlichung von Paul Kuhn auf dem Label IN+OUT Records, welchem er in den letzten 25 Jahren seines Schaffens treu blieb. Swingende Duette souveräner Musiker an zwei Klavieren hat man lange nicht mehr gehört. Ende der Dreißigerjahre gab es einmal eine Zeit, in der sogar drei Pianisten, Albert Ammons, Meade Lux Lewis und Pete Johnson, auf der Bühne der New Yorker Carnegie Hall gemeinsam Boogie Woogie musizierten. Wenn nun die Aufzeichnung eines Duo-Konzerts zweier europäischer Pianisten von Rang aus dem Jahr 1992 wiedergefunden wurde, dann ist das vielleicht wirklich eine kleine Sensation. Die Umstände dieser Edition erinnern in aller Bescheidenheit an den Mitschnitt von Benny Goodmans berühmtem Carnegie Hall Jazz Concert im Januar 1938 auf Azetatplatten, die im Kleiderschrank des Bandleaders versteckt waren, bis sie bei Goodmans Auszug aus diesem Apartment zwölf Jahre später wieder zu Tage kamen und auf Columbia Records veröffentlicht wurden. Der Pianist Eugen Cicero (1940 – 1997) lebte seit 1992 in Zürich und gab mehrere Jahre hintereinander im November im dortigen Bernhard Theater Konzerte, zu denen er sich stets einen Gast einlud. 1992 war das Paul Kuhn (1928 – 2013). Eine Aufnahme des Konzerts auf einer Tonband-Cassette übergab Eugen Ciceros Freund Thomas Blaser dem Plattenproduzenten Frank Kleinschmidt (IN+OUT Records), der das Band zu anderen Cassetten in einen Karton legte und dort vergaß. Bis zur Wiederentdeckung vergingen diesmal fast drei Jahrzehnte. Pauls Witwe Ute Kuhn, die eine Kopie davon besaß, erinnerte daran. Kleinschmidt: „Ich kramte in meinem Archiv, fand die Original-Cassette und war total begeistert.“ Sound-Experte Frank Schmidt sorgte tontechnisch dafür, dass die wundersame Auferstehung gelang. In Berlin hatte Cicero von 1965 bis 1971 zunächst dem RIAS Tanzorchester angehört, dann hatte ihn Paul Kuhn, der dort die SFB Big Band leitete, zum Sender Freies Berlin geholt. Beide kannten sich also menschlich und musikalisch sehr genau, hörten und reagierten aufeinander, blieben aber in diesem Konzert ganz bei sich: Paul Kuhn mit einer schmiegsamen, ganz und gar „amerikanischen“ Phrasierung, bei der jeder einzelne Ton swingt; Eugen Cicero mit dem harten Anschlag und der weiträumigen Dynamik eines klassischen Konzertpianisten, also eher „europäisch“, und mit einem etwas robusteren Swing. Bei Stereo-Abtastung springen die unterschiedlichen Spielweisen von Paul im linken und Eugen im rechten Kanal direkt ins Ohr und sind auch in der Mono-Version unüberhörbar. Mit vielen Titeln seiner nicht weniger als 50 Langspielplatten hat Eugen Cicero seinen Markenkern bekundet: „Rokoko Jazz“, „Tschaikowsky“, „Schubert“, „Cicero´s Chopin“ und so fort. Als ihm Paul Kuhn im Bernhard Theater eine Solonummer überließ, wählte er seinen größten Hit: Chopins „Prelude in E Minor“. „Niemand kann Chopin gut genug spielen,“ hatte er in einem seiner frühen Interviews erklärt, „aber ich fühle ihn.“ Als Bonus Track hat Frank Kleinschmidt noch ein makelloses Solo von Paul Kuhn über „Bess, You Is My Woman Now“ aus Gershwins „Porgy and Bess“ hinzugefügt, das ein Torso geblieben war. Es muss einem guten Geist zu verdanken sein, dass Paul es vollenden konnte, bevor das Tonband zu Ende ging. Eugens anschließender Chorus ist nicht erhalten. Wie es bei Irving Berlin heißt: „The song is ended, but the melody lingers on.“ ------- press info english: Just in time for the 80th anniversary of Eugen Cicero, IN+OUT Records raises a treasure from its archive and releases a concert gem, that was counted for lost. On October 5, 1992, the pioneer of crossover played along with Paul Kuhn, his big band fellow from Berlin, at the Bernhard Theatre located in the basement of the Zurich opera in front of around 300 people. This is also the first posthumous release of Paul Kuhn on IN+OUT Records, the label, which signed responsible for last 25 years of Kuhn’s creative work. Swinging duets of great musicians on two pianos have not been heard for quite some time. At the end of the 1930s, there was a time when even three pianists, Albert Ammons, Meade Lux Lewis and Pete Johnson, played Boogie-Woogie together on stage at Carnegie Hall in New York. If now the recording of a duo concert of two renowned European pianists 1992 was found, then perhaps this is really a small sensation. The circumstances of this edition are modestly reminiscent of the recording of Benny Goodman's famous Carnegie Hall Jazz Concert in January 1938, hidden on acetate records in the band leader's closet until after Goodman's departure from his apartment when they were discovered twelve years later and released on Columbia Records. Pianist Eugen Cicero (1940 – 1997) lived in Zurich starting from 1992 and gave concerts at the Bernhard Theater in Zurich for several years in succession, to which he always invited a guest. In 1992 that was Paul Kuhn (1928 – 2013). Eugen Cicero's friend Thomas Blaser handed over a recording of the concert with Kuhn on a tape cassette to the record producer Frank Kleinschmidt (IN+OUT Records), who put the tape in a box with other cassettes and forgot it there. Nearly three decades passed before rediscovery. Paul's widow Ute Kuhn, who owned a copy of it, reminded him of it. Kleinschmidt: “I rummaged through my archive, found the original cassette and was absolutely thrilled.” Sound expert Frank Schmidt made sure that the miraculous resurrection was successful from a sound engineering point of view. From 1965 to 1971, Cicero was first a member of the RIAS dance orchestra in Berlin. Then Paul Kuhn, who conducted the SFB Big Band there, brought him to the broadcaster Sender Freies Berlin. Both of them knew each other very well, listened and reacted to each other, but each remained in his own sphere in this concert: Paul Kuhn with a supple, completely “American” phrasing, in which every single tone swings; Eugen Cicero with a harsh attack and the wide-ranging dynamics of a classical concert pianist, more “European” and with a somewhat more robust swing. In stereo sampling, the different ways Paul plays in the left channel and Eugen in the right channel are immediately discernible to listeners and are also unmistakable in the mono version. Eugen Cicero revealed his brand essence with many songs on no fewer than 50 long-playing records: “Rokoko Jazz”, “Tchaikovsky”, “Schubert”, “Cicero´s Chopin” and so on. When Paul Kuhn let him play a solo at the Bernhard Theater, he chose his biggest hit: Chopin's “Prelude in E Minor”. “No one can play Chopin good enough,” he explained in one of his early interviews, “but I feel him.” As a bonus track, Frank Kleinschmidt added a flawless solo by Paul Kuhn from "Bess, You Is My Woman Now” from Gershwin's “Porgy and Bess”, which had only survived in part. It must be thanks to a creative spirit that Paul was able to complete it before the tape ended. Eugen's subsequent chorus was not preserved. As Irving Berlin once said: “The song has ended, but the melody lingers on.”

Bernhard Theater Zürich 05.10.1992 (Live)

Paul Kuhn · 1587657600000

Presseinfo deutsch: Pünktlich zum 80. Geburtstag Eugen Ciceros hebt IN+OUT Records einen Archivschatz und veröffentlicht ein bereits verschollen geglaubtes Konzertjuwel. Zusammen mit seinem Berliner Big-Band-Kollegen Paul Kuhn bespielte der Crossover-Pionier am 5.10.1992 das Bernhard Theater im Souterrain des Züricher Opernhauses vor etwa 300 Gästen. Zugleich handelt es sich um die erste posthume Veröffentlichung von Paul Kuhn auf dem Label IN+OUT Records, welchem er in den letzten 25 Jahren seines Schaffens treu blieb. Swingende Duette souveräner Musiker an zwei Klavieren hat man lange nicht mehr gehört. Ende der Dreißigerjahre gab es einmal eine Zeit, in der sogar drei Pianisten, Albert Ammons, Meade Lux Lewis und Pete Johnson, auf der Bühne der New Yorker Carnegie Hall gemeinsam Boogie Woogie musizierten. Wenn nun die Aufzeichnung eines Duo-Konzerts zweier europäischer Pianisten von Rang aus dem Jahr 1992 wiedergefunden wurde, dann ist das vielleicht wirklich eine kleine Sensation. Die Umstände dieser Edition erinnern in aller Bescheidenheit an den Mitschnitt von Benny Goodmans berühmtem Carnegie Hall Jazz Concert im Januar 1938 auf Azetatplatten, die im Kleiderschrank des Bandleaders versteckt waren, bis sie bei Goodmans Auszug aus diesem Apartment zwölf Jahre später wieder zu Tage kamen und auf Columbia Records veröffentlicht wurden. Der Pianist Eugen Cicero (1940 – 1997) lebte seit 1992 in Zürich und gab mehrere Jahre hintereinander im November im dortigen Bernhard Theater Konzerte, zu denen er sich stets einen Gast einlud. 1992 war das Paul Kuhn (1928 – 2013). Eine Aufnahme des Konzerts auf einer Tonband-Cassette übergab Eugen Ciceros Freund Thomas Blaser dem Plattenproduzenten Frank Kleinschmidt (IN+OUT Records), der das Band zu anderen Cassetten in einen Karton legte und dort vergaß. Bis zur Wiederentdeckung vergingen diesmal fast drei Jahrzehnte. Pauls Witwe Ute Kuhn, die eine Kopie davon besaß, erinnerte daran. Kleinschmidt: „Ich kramte in meinem Archiv, fand die Original-Cassette und war total begeistert.“ Sound-Experte Frank Schmidt sorgte tontechnisch dafür, dass die wundersame Auferstehung gelang. In Berlin hatte Cicero von 1965 bis 1971 zunächst dem RIAS Tanzorchester angehört, dann hatte ihn Paul Kuhn, der dort die SFB Big Band leitete, zum Sender Freies Berlin geholt. Beide kannten sich also menschlich und musikalisch sehr genau, hörten und reagierten aufeinander, blieben aber in diesem Konzert ganz bei sich: Paul Kuhn mit einer schmiegsamen, ganz und gar „amerikanischen“ Phrasierung, bei der jeder einzelne Ton swingt; Eugen Cicero mit dem harten Anschlag und der weiträumigen Dynamik eines klassischen Konzertpianisten, also eher „europäisch“, und mit einem etwas robusteren Swing. Bei Stereo-Abtastung springen die unterschiedlichen Spielweisen von Paul im linken und Eugen im rechten Kanal direkt ins Ohr und sind auch in der Mono-Version unüberhörbar. Mit vielen Titeln seiner nicht weniger als 50 Langspielplatten hat Eugen Cicero seinen Markenkern bekundet: „Rokoko Jazz“, „Tschaikowsky“, „Schubert“, „Cicero´s Chopin“ und so fort. Als ihm Paul Kuhn im Bernhard Theater eine Solonummer überließ, wählte er seinen größten Hit: Chopins „Prelude in E Minor“. „Niemand kann Chopin gut genug spielen,“ hatte er in einem seiner frühen Interviews erklärt, „aber ich fühle ihn.“ Als Bonus Track hat Frank Kleinschmidt noch ein makelloses Solo von Paul Kuhn über „Bess, You Is My Woman Now“ aus Gershwins „Porgy and Bess“ hinzugefügt, das ein Torso geblieben war. Es muss einem guten Geist zu verdanken sein, dass Paul es vollenden konnte, bevor das Tonband zu Ende ging. Eugens anschließender Chorus ist nicht erhalten. Wie es bei Irving Berlin heißt: „The song is ended, but the melody lingers on.“ ------- press info english: Just in time for the 80th anniversary of Eugen Cicero, IN+OUT Records raises a treasure from its archive and releases a concert gem, that was counted for lost. On October 5, 1992, the pioneer of crossover played along with Paul Kuhn, his big band fellow from Berlin, at the Bernhard Theatre located in the basement of the Zurich opera in front of around 300 people. This is also the first posthumous release of Paul Kuhn on IN+OUT Records, the label, which signed responsible for last 25 years of Kuhn’s creative work. Swinging duets of great musicians on two pianos have not been heard for quite some time. At the end of the 1930s, there was a time when even three pianists, Albert Ammons, Meade Lux Lewis and Pete Johnson, played Boogie-Woogie together on stage at Carnegie Hall in New York. If now the recording of a duo concert of two renowned European pianists 1992 was found, then perhaps this is really a small sensation. The circumstances of this edition are modestly reminiscent of the recording of Benny Goodman's famous Carnegie Hall Jazz Concert in January 1938, hidden on acetate records in the band leader's closet until after Goodman's departure from his apartment when they were discovered twelve years later and released on Columbia Records. Pianist Eugen Cicero (1940 – 1997) lived in Zurich starting from 1992 and gave concerts at the Bernhard Theater in Zurich for several years in succession, to which he always invited a guest. In 1992 that was Paul Kuhn (1928 – 2013). Eugen Cicero's friend Thomas Blaser handed over a recording of the concert with Kuhn on a tape cassette to the record producer Frank Kleinschmidt (IN+OUT Records), who put the tape in a box with other cassettes and forgot it there. Nearly three decades passed before rediscovery. Paul's widow Ute Kuhn, who owned a copy of it, reminded him of it. Kleinschmidt: “I rummaged through my archive, found the original cassette and was absolutely thrilled.” Sound expert Frank Schmidt made sure that the miraculous resurrection was successful from a sound engineering point of view. From 1965 to 1971, Cicero was first a member of the RIAS dance orchestra in Berlin. Then Paul Kuhn, who conducted the SFB Big Band there, brought him to the broadcaster Sender Freies Berlin. Both of them knew each other very well, listened and reacted to each other, but each remained in his own sphere in this concert: Paul Kuhn with a supple, completely “American” phrasing, in which every single tone swings; Eugen Cicero with a harsh attack and the wide-ranging dynamics of a classical concert pianist, more “European” and with a somewhat more robust swing. In stereo sampling, the different ways Paul plays in the left channel and Eugen in the right channel are immediately discernible to listeners and are also unmistakable in the mono version. Eugen Cicero revealed his brand essence with many songs on no fewer than 50 long-playing records: “Rokoko Jazz”, “Tchaikovsky”, “Schubert”, “Cicero´s Chopin” and so on. When Paul Kuhn let him play a solo at the Bernhard Theater, he chose his biggest hit: Chopin's “Prelude in E Minor”. “No one can play Chopin good enough,” he explained in one of his early interviews, “but I feel him.” As a bonus track, Frank Kleinschmidt added a flawless solo by Paul Kuhn from "Bess, You Is My Woman Now” from Gershwin's “Porgy and Bess”, which had only survived in part. It must be thanks to a creative spirit that Paul was able to complete it before the tape ended. Eugen's subsequent chorus was not preserved. As Irving Berlin once said: “The song has ended, but the melody lingers on.”

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